Frau Piwecki, Gartenarchitektin, hat ein klares Programm für Lebendigkeit um das Haus
Wie ich dem Artensterben entgegentreten kann –
- Das Ausmaß des Insektensterbens und die Größe des Verlusts von aktiver Biomasse ist ein ausreichender und notwendiger Anlass, um etwas dagegen zu unternehmen. Am Besten ist, vor der eigenen Haustür anzufangen.
Jeder Quadratmeter zählt.
- Ein artenreicher Grünbereich unterstützt die Biodiversität. Die Spezialisten unter den Bestäubern (z.B. mehr als 550 Wildbienenarten) benötigen ihre eigenen Blütenpflanze zum Überleben. Eine Wildrose ernährt über 100 Arten, jede blühende Pflanze ernährt bis zu 10 Arten.
- Je vielfältiger unsere Umwelt ist, desto stabiler ist das biologische Gleichgewicht. Alle Arten halten sich gegenseitig ‚in Schach‘. Zusätzlich ist die Vielfalt des Genpools innerhalb der Tier- und Pflanzenarten wichtig, um z.B. die klimatischen Veränderungen flexibel auffangen zu können. Einige Wespenarten haben sich zum Beispiel mittlerweile auf den exotischen Buchsbaumzünsler als Beutetier eingestellt.
- Die Bepflanzung des Grundstücks sichert den Temperaturausgleich bei Hitzewellen. Asphalt und Steinflächen heizen zusätzlich das Mikroklima auf. Zudem kann Wasser in Beeten versickern und kommt wieder unserem Grundwasser zugute.
Grundsätze für Natur unterstützende Flächen
- Der Boden wird der Witterung nicht ausgesetzt, sondern bleibt bedeckt mit Pflanzen
- Rindenmulch dient dem Wegebau und ist kein Platzhalter zwischen Sträuchern – Gifte und künstliche Spritzmittel werden vom Grundstück verbannt
- Flächen soweit wie möglich entsiegeln – Sickerflächen einplanen und einrichten
- Eine bunte und beständige Wildwiese kann nur auf möglichst nährstoffarmem Boden entstehen – dafür zum Beispiel Rasen vorher entfernen und den Boden abmagern
- Nur heimische Sträucher und Stauden können die Ernährung und Fortpflanzung der ansässigen Tierarten ermöglichen – die meisten Koniferenarten gehören nicht dazu
- Wasserstellen für das lebensnotwendige Nass vorsehen – vom „Teichchen“ bis zum Badeteich ist alles möglich
- Totholzinseln aus Reisig, alten Baumstämmen oder unbehandelte Holzstücke sowie ein „Sandarium“ bieten Nist- und Nahrungsräume
- Schottergärten sind auf Dauer zu arbeitsaufwendig – günstiger und nachhaltiger ist die Anlage blütenreicher und sich selbst erhaltender Blühflächen
- Die nachtaktiven Insekten und ihre Jäger benötigen die natürliche „Dunkelheit“ – die zunehmende Lichtverschmutzung schränkt deren Lebensraum massiv ein
Diese Aufstellung versucht, die im Vortrag enthaltenen Informationen so knapp aber auch präzise wie möglich wiederzugeben. Weiteres erfragen Sie bei der Referentin. Eine Liste der im Vortrag erwähnten Stauden und Gehölze erhalten Sie dort ebenfalls.
Fragen Sie auch Ihre vertrauenswürdigen Anbieter heimischer Stauden und Gehölze.