und was wir tun können
Prof. Dr. Thomas Wagner bringt das Thema auf den Punkt:
Der Rückgang der Insektenarten ist weltweit festzustellen und ein wissenschaftlicher Fakt. Die Dramatik dieses Geschehens wird aber ebenso weltweit von der Politik und vielen Bürgern ignoriert.
Die schleichende Vergiftung der bewirtschafteten Flächen
durch großflächiges Ausbringen von Pestiziden und Herbiziden
schädige auch hier in Mitteleuropa
Tiere und Menschen langfristig.
Ein Umschwenken im sogenannten Pflanzenschutz
sei unbedingt erforderlich. Offensichtlich sei dieser Zustand
politisch gewollt, da die landwirtschaftliche Förderung in der EU
sich nicht auf Qualität sondern auf die Massenproduktion beschränkt.
Alle Flächen jenseits dieser Nutzung sollten durch heimische Hecken, insektenbestäubte Baumarten, Stauden und blühende Pflanzen aufgewertet werden.
Diese stellen dann unbedingt benötigte Nahrung für Insekten und Insektenfresser (sprich Vögel) bereit.
Wichtig dabei sei, heimische Arten zu bevorzugen und Koniferen (Nadelbäume) sowie für Tiere giftige Heckenpflanzen zu vermeiden. Diese bieten Insekten keinerlei Nahrung und sind somit für sie wertlos.
Der Einfluss der Bürgerinnen und Bürger bestünde darin, sich für den Schutz der Tiere und Flächen einzusetzen. Das bedeute, die Verantwortung für seine unmittelbare Umgebung zu übernehmen und angemessene Lebensräume für Insekten und Vögel bereit zu stellen.
Ebenso wichtig sei, sich als Verbraucher neu zu orientieren und sich auf qualitätsvolle (biologisch angebaute) Produkte zu konzentrieren. Dies sei kein Verzicht, da die Verbesserung der Nahrungsmittel die Lebensqualität steigere.
Den Verlust der Vielfalt der Arten können wir uns nicht leisten.
Lebenskreisläufe müssen erhalten bleiben und wieder aufgebaut werden. Unsere Lebensgrundlagen werden nur durch gemeinsame Aktivitäten gesichert.